Ab 2025: Water and Soil.
Ab dem 7. Lebensjahr musikalische Grundausbildung an der Orgel, später E- Bass und Schlagzeug.
Ab 2001 Beschäftigung mit digitaler Fotografie und Video.
Ab 2006 Videoarbeiten (Bühne und DVD-Produktion) für Musiker, Theater, Tanz.
Seit 2008 Beschäftigung mit unterschiedlichen Konzepten experimenteller Musik. Bereits 2009 mit erstem experimentellen Set artig|artig beim Avantgardefestival Schiphorst und seither diverse Veröffentlichungen in Kollaborationsprojekten auf Tonträger oder bei experimentellen Netlabels.
2011 bis 2013 Mitinitiator und Veranstalter der experimentellen Konzertreihe Sounds go Cinema, Manheim.
Seit 2012 ist die experimentelle Musik lediglich noch einen Teilaspekt in aktuellen Arbeiten, die sich nun erweiterter konzeptueller Ansätze und auch performativer Elemente bedienten.
2013 Gründung elektrosmog, Netzwerk für experimentelle Musik(er), Mannheim.
Seit 2013 Verstärkter Fokus auf konzeptuelle installative Arbeiten an der Schnittstelle zwischen Audio, Video und Performance, realer und virtueller Welt.
2013 - 2016 Teil des künstlerischen Leitungsteams bei Company Urban Reflects.
2014 Gründung und Vorsitz des gemeinnützigen klangfluss e.V., Verein zur Förderung und Vernetzung experimenteller Kunstformen. Mit dem Verein Veranstalter des Random - Forum für Soundart und experimentelle Musik.
2015 - 2016 Teil der künstlerischen Leitung des Innovationsfonds Kunst des Landes Baden-Württemberg geförderten Projekts Hausbesuch.
Seit 2016 Konzeption und Umsetzung performativer Raum-/Klanginstallationen.
Seit 2020 auch ergebnisoffene, prozessorientierte Arbeiten im Bereich künstlerischer Forschung.
Thematischer Schwerpunkt meiner Arbeiten ist die Auseinandersetzung mit sozialen / räumlichen Systemen sowie Mechanismen von Kommunikation.
Neben meiner Arbeit unter verschiedenen Pseudonymen, arbeitete ich in den Jahren bis 2019 mit zahlreichen Künstlern in unterschiedlichsten Projekten zusammen und war unter anderem Gründer und Mitglied der Kollektive POSITRON (mit Lea Langenfelder und Sophie Lichtenberg), wirhabendasnichtgewolltProduktion (mit Dorothea Eitel), extt.xett (mit Florian Huth) sowie des musikalischen Duos KOLK (mit Norbert Schwefel).
Ausstellungen, Ausstellungsbeteiligungen, Installationen, Performances (Auswahl)
Performance
Installation:
Video / Sound:
Weitere Veröffentlichungen als Teil von Compilations oder Bandprojekten (Auswahl)
Unter Pseudonym A Friendly Grey:
Unter Pseudonym Eheim 1000.220:
Unter bürgerlichem Namen:
Volker Hartmann-Langenfelder
Ifflandstr. 7
68161 Mannheim
E-Mail: volker (at) hartmann-langenfelder.de
Mobil: +49 177 96 51 657
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Das ergebnisoffene, prozessorientierte und sich assoziativ entwickelnde interdisziplinäre Experiment eröffnete einen Reflexionsraum hinsichtlich des Zusammenspiels der Prozesse Kunstproduktion, Kunstpräsentation und Kunstpräservation. Angesiedelt war das Projekt im Spannungsfeld zwischen analogen Produktions-/Präsentationsformen und digitalen Präservations- / Präsentationstechniken.
Ausgehend von einem Informell-Gemälde der Mannheimer Künstlerin Trude Stolp-Seitz entwickelten sich über einen Zeitraum von nahezu vier Monaten in eben diesem Raum ganz unterschiedliche künstlerische Herangehensweisen. So entstand z.B. eine interaktive Dokumentation zur Arbeit der Künstlernachlässe Mannheim. Parallel dazu entwickelte sich eine sehr komplexe Soundinstallation, die mit drei Kameras sich in Chlorlauge auflösende "Originalkunstwerke" analysierte und die daraus hervorgehenden Daten in Klang umwandelte. Die Violonistin Zoe Pouri spürte den malerischen Gesten Stolp-Seitz' in Originalgemälde und dessen Digitalisat nach, während der kanadische Choreograph Eric Trottier Bewegungsmuster daraus ableitete. Das Originalgemälde, seine Darstellung als hochauflösender Druck sowie auf einem Tabletcomputer, boten die Grundlage zu einer mikroskopischen Analyse von Informationsgehalt und -tiefe.
Zeitraum: Januar bis Mai 2022
Gefördert durch ein Stipendium des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, durch das Kulturamt der Stadt Mannheim sowie die Stiftung Künstlernachlässe Mannheim.
Dank an Gunnar Keppler für Unterstützung bei der Programmierung des Roboterarmes
Selten waren bestimmte Mittel zur Verfolgung eines gemeinsamen gesellschaftlichen Ziels derart über alle Teile der Bevölkerung Deutschlands verteilt, wie die Alltags- und medizinischen Masken, die eine Ausbreitung der Corona-Pandemie seit 2020 so weit wie möglich verhindern sollten. Und selten war so deutlich zu beobachten, wie die Mittel, die zum Vorteil aller gedacht sind, gleichzeitig zum Problem aller mutierten.
M/m war eine ergebnisoffene, interdisziplinäre und prozessorientiert-künstlerische Recherche, der die Vermutung zugrunde lag, dass neben dem Problem des Pandemiemülls ansich, grundlegende gesellschaftliche Verwerfungen im graduell unterschiedlichen Vermüllungszustand der Straßen einer Großstadt offenbar werden könnten.
Bericht im Onlinemagazin der Freudenbergstiftung.
Erster Prozess und Grundlage aller weiterer Prozesse war das Sammeln von Fotografien weggeworfener und verlorener Masken in unterschiedlichen Stadtteilen Mannheims. Dokumentiert wurde der Zustand der jeweiligen Hauptstraßen, sowie unterschiedlicher Wohnstraßen. Parallel dazu wurde der Maskenmüll in der ländlich geprägten Gemeinde Schriesheim dokumentiert.
Der Einfachheit halber erfolgte die fotografische Dokumentation per Mobiltelefon. Die Kennzahlen zu den einzelnen Straßen, deren Vermüllungszustand erfasst wurde, gaben Auskunft über Ort, gegebenenfalls Stadtteil, Dokumentationsdatum, Anzahl gefundener Masken und Länge der dokumentierten Straße, sowie Masken pro Straßenmeter.
Beginnend mit der Sammlung war der Fortschritt der Recherche bereits seit März 2021 auf digitalem Wege öffentlich zugänglich. Ab Anfang Mai 2021 wurde durch die Unterstützung des COMMUNITYartCENTERmannheim eine den aktuellen Pandemiebedingungen gerecht werdende Form der zumindest teilweisen analogen Umsetzung einzelner Recherche- und Arbeitsschritte ermöglicht. Die ebenfalls teilweise Verlagerung von Recherche sowie künstlerischer Arbeiten in einen Schaufensterbereich des CaCm, nutzte diese Schnittstelle zum öffentlichen Raum, um zumindest ansatzweise auch eine analoge Präsentationsform für das Projekt zu schaffen.
Das Projekt wurde gefördert durch ein Stipendium des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg.
Wachheit schließt ein, dass man sich nicht einfach dem, was herandrängt, unterwirft, sondern, dass man hinhört. (Hans-Georg Gadamer, Über das Hören)
Was stört
wird eingeblendet
Im Jahr 2004 schrieb die taz über den 25 Jahre zuvor von Sony auf den Markt gebrachten ersten Walkman: Er trägt die Musik in den Raum. Und isoliert zugleich den Hörer aus dieser Umgebung. Eine schizophrene Maschine, exzentrisch und intim, so gegensätzlich wie die beiden Seiten der eingelegten Musikkassette. War der hier zitierte taz-Artikel ein Abgesang auf dieses ambivalente Gerät, das zum damaligen Zeitpunkt gerade durch Apples iPod abgelöst wurde, ahnte noch niemand, dass jenem, vor allem unter Jugendlichen und Heranwachsenden beliebten Gerät, eine noch begrenztere Haltbarkeitsfrist beschert sein würde, als Sonys bahnbrechender Erfindung. Das nur drei Jahre später den Markt erobernde Smartphone beinhaltete nicht nur alle Funktionen des iPod, es sprach vor allem zusätzliche Käuferschichten an. Im Jahr 2018 waren in Deutschland 57 Millionen Smartphones in Gebrauch und somit verfügte statistisch jeder Bundesbürger im Alter zwischen 15 und 64 Jahren über eine solche „schizophrene Maschine“. Denn eines war schnell und unübersehbar deutlich geworden – auch wenn sich das Smartphone aus einem Kommunikationsgerät, dem Mobiltelefon, entwickelt hatte, es verstärkte die Abkoppelungstendenzen gegenüber der Umwelt und trieb seine Nutzer massenhaft in die bereits 2004 von der taz beobachtete (freiwillige) Isolation. Nichts ist einfacher, als der Griff zu den Kopfhörern, und der nächst beste Musikstreamingdienst sorgt für die persönliche akustische Wohlfühloase, lässt uns die Ohren verschließen vor dem Lärm der Zeit.
Genau an diesem Punkt setzt die Audioinstallation FMx an. Sie nutzt den Impuls, sich abzuschotten und der urbanen Geräuschkulisse immer wieder neue akustische Reize entgegenzusetzen. Allerdings bedient sie sich dabei eines Tricks, indem sie genau jene Alltagsgeräusche, von denen sich so gerne isoliert wird, als Material für eine zufallsgenerierte, auf Granularsynthese basierende Komposition nutzt. Auf diese Weise verbindet sie den Zuhörer über den Umweg der Kunst wieder mit dem akustischen Raum, dem er zu entkommen sucht. Die künstlerische Bearbeitung und Interpretation des aus dem öffentlichen Raum aufgenommenen Klangmaterials eröffnet einen weiten Reflexionsraum zu Fragen von Wahrnehmung, Verdrängung, Verantwortung und Perspektiven.
Aus technischer Sicht arbeitet die Soundinstallation ähnlich, wie der eingangs erwähnte Walkman. Über 1200 Zeilen Code sorgen dafür, dass Klänge aus dem öffentlichen Raum auf drei "Kassettenrekordern" gesammelt werden, wobei jeder „Kassettenrekorder“ über mehrere „Kassettenlaufwerke“ verfügt. Die Aufnahmezeiten reichen von wenigen Millisekunden bis zu mehreren Sekunden. Ein Algorithmus teilt diese Aufnahmen in weitere kleine und kleinste Fragmente auf, die dann mittels verschiedener Abspiel- und Synthesetechniken zu einer sich endlos entwickelnden Komposition zusammengesetzt werden.
Die Klänge der Installation werden über einen Mini-UKW-Sender übertragen und sind somit im Umkreis einiger Meter um den Sender herum über die Radiofunktion jedes Smartphones zu empfangen.
Die Klanginstallation ist so konzipiert, dass sie an jedem Ort, der viele Umgebungsgeräusche produziert, funktioniert. Idealerweise bzw. um der ihr zugrunde liegenden Idee gerecht zu werden, sollte sie jedoch im (öffentlichen) Stadtraum positioniert werden.
Ein Projekt von extt.xett (Volker Hartmann-Langenfelder, Florian Huth).
Idee
Hartmann-Langenfelder
Konzept und Umsetzung
Hartmann-Langenfelder, Huth
Dank an Cornelius Zapf für die Unterstützung und den 3D-Druck des Gehäuses.
Im Vorfeld von Europa- und Kommunalwahlen, bemüht um einen neutralen und objektiven Standpunkt befasste sich Dieses Muss gebot das Herz in einer long durational Performance / Lesung über einen ununterbrochenen Zeitraum von 50 Stunden mit Ursachen und Verortung von Radikalismus und Fundamentalismus.
Textliche Grundlage bildeten Biogramme früher Nationalsozialisten, die der amerikanische Soziologe Theodore Abel 1934 in Deutschland gesammelt hatte, um seinen Landsleuten das Phänomen Nationalsozialismus verständlich zu machen. Ein Teil seiner mehrere tausend Seiten umfassenden Textsammlung findet sich auf 650 Seiten als Kern des vom Berlin Story Verlag veröffentlichen Buches Warum ich Nazi wurde. Die kompletten Biogramme aus diesem Buch wurden während der Performance von wechselnden Schauspielern und Sprechern ohne Unterbrechung vorgetragen.
Die Bühne, ein zu Beginn der Performance im zeitüblichen Stil neutral eingerichtetes Raumfragment, wurde während dessen um Schauspieler und Sprecher herum durch künstlerische Interventionen permanent verändert. Eine Anspielung darauf, dass Radikalismus und daraus entspringender Fundamentalismus vor historisch und individuell immer wiederkehrenden und sehr ähnlichen Hintergründen nicht nur als Produkt politisch rechter Haltungen, sondern unterschiedlichster politischer, sozialer und ökonomischer Umfelder betrachtet werden kann.
Gerade vor den anstehenden Europa- und Kommunalwahlen 2019, wo im Ergebnis mit einer erhöhten Präsenz radikaler(er) Positionen in Parlament und Stadtrat zu rechnen war, öffnete die Performance den Raum zur Reflexion über Ursachen von Radikalisierung in Teilen der Gesellschaft bzw. auf individueller Ebene, sowohl im historischen Kontext, als auch im Hier und Jetzt.
Ein Projekt von Kollektiv Positron (Hartmann-Langenfelder, Langenfelder, Lichtenberg)
Konzept
Hartmann-Langenfelder
Umsetzung
Hartmann-Langenfelder, Langenfelder
Mitwirkende: Tim Fischer, Sophia Mara Buck, Friedrich Byusa Blam, Steffanie Steffen, Costanza Dohmen, Saskia Sturm, Pauline Schwanke, Franziska Schmitz, Paula Franke, Jan-Philipp Possmann, Laura Kaiser, Sandra Friebolin, Cara Schwab, Bernd Mand, Inka Neubert, Regina Heilmann, Nicole Langenfelder, Florian Huth.
In Kooperation mit dem Theaterhaus G7, Mannheim. Gefördert durch das Kulturamt der Stadt Mannheim.
Wir danken dem Berlin Story Verlag, insbesondere Wieland Giebel, dafür, dass wir das bei seinem Verlag erschienene Buch Warum ich Nazi wurde – Biogramme früher Nationalsozialisten als Grundlage für diese Lesung/Performance nutzen durften.
Unterwerfendes Design bringt [...] Räume und Kontexte hervor, die die Handlungsmöglichkeiten ihrer Benutzer nicht – oder nur in einem vorgegebenen Rahmen – erweitern. Unterwerfendes Design bestätigt bestehende Herrschafts- und Machtverhälnisse, indem es diese funktional und ästhetisch manifestiert. (Friedrich von Borries, Weltentwerfen)
"In Form einer partizipativen Raum-/Klanginstallation befasst sich das Mannheimer Künstlerduo extt.xett - Volker Hartmann-Langenfelder (Idee, Konzept, Umsetzung) und Florian Huth (Komposition, Programmierung) - auf Einladung durch das COMMUNITYartCENTERmannheim mit Fragen der Planung, Ordnung und Nutzung öffentlicher Räume. Im Zentrum ihrer Arbeit steht mit dem Neumarkt ein zentraler Platz im Mannheimer Stadtteil Neckarstadt-West, den sie in seiner aktuellen Erscheinungs- und Nutzungsform in Raum und Klang übersetzen. Die dadurch entstehende abstrakt-künstlerische Form wird sofort wieder aufgebrochen, indem die Arbeit der Bevölkerung des Stadtteils zur weiteren Bearbeitung und Veränderung zur Verfügung gestellt wird. Die zentrale Frage des Künstlerduos beschäftigt sich also unter anderem damit, ob es die ideale, von "außen" geplante und umgesetzte Ortsnutzung bzw. -struktur überhaupt gibt, oder ob sich ein öffentlicher Raum nicht vielmehr von selbst organisch entwickeln könnte, abhängig davon, wer ihn gerade nutzt und unabhängig von ästhetischen Idealen. Dabei stoßen die Künstler natürlich auch auf die Frage inwiefern sie selbst mit Kunst im politisch-sozialen Kontext etwas bewegen können. Wann können sie im sozialen Raum mit einem rein abstrakten Konstrukt arbeiten und wann müssen sie es öffnen, sich von ihrer persönlichen Idee befreien und "nur" noch ein veränder-/verhandelbares Grundgerüst (Framework) liefern, das einen Anfang markieren kann, aber den Entwicklungsprozess offen lässt. Vor diesem Hintergrund sollen u.a. während der kompletten Austellugsdauer von Stadtteilbewohnern und -besuchern Ideen und Vorschläge zu einer eventuell veränderten Gestaltung und Nutzung des Neumarkt gesammelt werden." (Text: COMMUNITYartCENTERmannheim)
Im Vorfeld der Ausstellung konnten im Rahmen einer einfachen Umfrage Ideen zu Neumarkt und öffentlichem Raum geäußert werden. Die Ergebnisse der Umfrage wurden an die Mannheimer Gesellschaft für Stadtentwicklung weitergeleitet und dort in die weiteren Überlegungen zur Entwicklung des Quartiers mit einbezogen.
Das Kunstprojekt bricht die klassische Struktur der Darstellung von Kunst und deren Rezeption auf, indem es den öffentlichen Raum und die Teilnahme der Rezipienten als Bestandteil der Installation definiert. (Der Mannheimer Morgen zu FrameWork I).
Für die Durchführung der Interviews im öffentlichen Raum danke ich Anne-Marie Geisthardt.
Klangkunstprojekt mit performativen Elementen. Vertonung zweier großformatiger Bilder der schwarzen Serie, aus dem Nachlass des Mannheimer Künstlers Peter Schnatz.
Mit Hilfe speziell für das Projekt entwickelter Videoanalysesoftware, wurde die Partitur für die Vertonung live aus den Bildern erzeugt und umgesetzt. Klingt Schwarz war eine Kooperation mit der Stiftung Künstlernachlässe Mannheim und wurde gefördert durch den Landesinnovationsfonds Kunst Baden-Württemberg sowie das Kulturamt der Stadt Mannheim.
Idee und Umsetzung
Volker Hartmann-Langenfelder
Programmierung
Flo Huth
Gastkünstlerinnen
Zoe Pouri - Violine
Paula Franke - Stimme
Bei der Nahrungsaufnahme dringt das Außen in das Wesen ein. Nimmt die Gemeinschaft eine Mahlzeit ein, nehmen wir dich auf. Wir sind aus dem gleichen Holz. Wir sind eine Stofflichkeit. Wir sind erfüllt von Gleichem und gleich. Wer nicht frisst schert aus und proklamiert so die stille, sprachlose Revolte gegen ein System. Gegen die Familie, die westliche, den Westen. Wer nicht freiwillig frisst, wird fressen gemacht. Hier bietet sich die einfache Möglichkeit, das Wesen des aufständigen Subjekts zu verändern, zu brechen und zu zerpressen. Wohl gesättigt schließt man es dann wieder in die Arme. (Textauszug, PSALTER)
Mit Psalter¹ gab es im September 2017 auf Einladung des Mannheimer Theaterhaus G7, die erste offizielle Kollektiv Positron Arbeit zu sehen - eine aus den aufeinander bezogenen Erinnerungen dreier Generationen entwickelte, autobiographisch geprägte Raum-/Video-/Klanginstallation, die unter dem übergeordneten Begriff "Hunger" untersuchte, wie sich konkrete Hunger- und Mangelerfahrungen auf Betroffene und deren Nachfolgegenerationen auswirken.
Es entstand ein visuell und auditiv in jeweils drei Ebenen unterteilter Raum, als abstrakte Reflexion über eine Enwicklung aus dem Mangel an Nahrung und Möglichkeiten der späten Kriegs- und frühen Nachkriegsjahre, über die Wirtschaftswunderjahre, hin, zu einer Konsum- und Überflussgesellschaft, die sich in einem immerwährenden Festmahl im wahrsten Sinne erschöpft.
Ein eindrückliches Bild für einen Weltzustand des Überflusses. (Die deutsche Bühne über Psalter, in ihrer Kritik vom 29.09. zu Das Hungerhaus, eine Produktion des Mannheimer Theaterhaus G7)
¹ Psalter ist die Bezeichnung für den dritten Magen, den Blättermagen, bei Wiederkäuern.
Konzept und Umsetzung
Kollektiv POSITRON (V. Hartmann-Langenfelder, Lea Langenfelder)
Gastkünstler
Nils Kirchgeßner (Performer, Stimme)
Technische Unterstützung
Christoph Hack
Es sind die Risse in der Fassade, die mich interessieren; die mir vielleicht Zugang gewähren zu den (eigenen) Geschichten hinter jenen, die ich meine, von der Oberfläche erzählt zu bekommen.
Die kleine Bildserie basiert auf Detailaufnahmen von Decken alter Bunker in der Bretagne.
Drei Originalfotografien plus drei stark bearbeitete Varianten der Originale. Format jeweils 10 x 15 cm, Alu Dibond.
Round Table ist eine Raum-Klang-Installation mit performativen Elementen, die im Rahmen der einwöchigen Residenz Gastarbeiten #2, im Künstlerhaus zeitraumexit, Mannheim, entstand.
Thematisch kreist diese Arbeit um die Frage von Selbstermächtigung zur Handlung innerhalb klar definierter bzw. als "gesetzt" wahrgenommener Situationen und Systeme, um leere Versprechnungen, Teilerfolge und Scheitern.
Beschreibung
Ein weißer, entkontextualisierter Raum, in dem durch Lärm nahe der Schmerzgrenze eine extrem
unangenehme Situation geschaffen wird. Im Raum, ein weißer, u-förmiger Tisch mit drei
Tabletcomputern und drei Stühlen, eine Performerin, ein Servierwagen mit weißen Tassen und einer
Kanne heißem Tee.
Besucher der Raum-Klanginstallation werden in Kleingruppen zu je drei Personen für die Dauer von maximal 15 Minuten eingelassen.
Die zentrale Frage hinter Round Table ist, ob sich diese Gruppe von Besuchern, die sich im Kunstkontext einem offensichlich klar definierten, gleichzeitig aber fast unerträglichen System ausgesetzt sieht, dieses als "gesetzt" und fertiges Kunstwerk akzeptiert und aushält. Oder aber sich der Handlung und des Round Tables ermächtigt, um das bestehende System eventuell zum Bessern zu verändern. Dabei gilt es nicht nur die Funktionsweise der dazu notwendigen Technik heraus zu finden, sondern auch, dass dies nur durch permanente Arbeit im Team geschehen kann, die wiederum durch die Performerin gestört wird. Die leeren Teetassen, die sie (als Profiteurin des bestehenden Systems) wortlos verteilt, signalisieren, dass ein gewisses Maß an Behaglichkeit in Lärm und kalt-steriler Atmosphäre durchaus möglich sein könnte - vorausgesetzt man verlässt den Round Table und kümmert sich selbst um den Tee. Doch verlässt nur ein Besucher den Tisch, brechen alle Bemühungen um eine Änderung der Situation zusammen und das ursprüngliche System gewinnt wieder die Oberhand.
Gleich welchen Erfolg die Besucher bei ihrem Versuch das System zu ändern verbuchen können (komplette Harmonie ist auf keinem Weg herstellbar), wenn ihre Besuchszeit in der Installation abgelaufen ist, werden sie zur Tür hinaus gebeten und lassen den Raum, in dem die Performerin die Stühle wieder zurechtrückt, in seinem anfänglichen Zustand zurück.
Konzept
Volker Hartmann-Langenfelder
Umsetzung
extt.xett (Volker Hartmann-Langenfelder, Florian Huth)
Performance
Anna Grüssinger
Schafft Sprache Realität oder nur eine Illusion von Wirklichkeit?
Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, Einigkeit und Recht und Freiheit, Toleranz und Solidarität - auf der Suche nach den Werten, die Europa bis in den letzten Winkel dieser Erde verteidigt, werden hier europäische Nationalhymnen und Verfassungen zitiert, um zu schauen was geschieht, wenn man Besucher einer Ausstellung in einem endlosen Prozeß des (sich gegenseitig) Zitierens, all diese Werte wieder und wieder verbalisieren lässt, während man ihnen ihr Gesagtes als positives Feedback zurückspielt.
Konzept
Volker Hartmann-Langenfelder
Umsetzung
extt.xett (Volker Hartmann-Langenfelder, Florian Huth)
Die Audioinstallation nutzt bestehenden Kunstraum als Resonanzkörper und gleichzeitig Filter, für eine Reflexion über öffentlichem Raum und dessen Transformation durch künstlerische Prozesse, über Aussen und Innen, Wahrnehmung, Einordnung und Verständnis.
Die auf jeden öffentlichen Raum / Kunstraum übertragbare Installation wurde erstmals im Einraumhaus, einer Galerie am Alten Meßplatz in Mannheim, realisiert.
Für die Zukunft fest mit dem Gebäude des Einraumhauses verbundene Technik, zeichnet vom öffentlichen Raum ins Innere des Gebäude dringende Geräusche auf, interpretiert und verarbeitet diese, und gibt sie über eine an der Aussenseite des Gebäudes zugängliche Kopfhörerbuchse wieder in den öffentlichen Raum aus.
Auf diese Weise zu einer großen Klangskulptur geworden lädt das Einraumhaus ein, sich mit dem oft bewusst, meist jedoch unbewusst aus der Alltagswahrnehmung ausgeblendeten öffentlichen Raum zu verbinden, die eigene Position zu ihm zu bestimmen und zu überdenken.
Eine alternative, temporäre Version wurde zum 25-jährigen Jubiläum in den Räumen der Montag Stiftung Kunst und Gesellschaft, Bonn, installiert.
Idee
Volker Hartmann-Langenfelder
Konzept / Umsetzung
extt.xett (Volker Hartmann-Langenfelder, Florian Huth)
Video
https://youtu.be/qhcRMYG0KO
Installative Performance im Rahmen des Internationalen Theaterfestivals Schwindelfrei (Mannheim, 2016)
Die Besucher der installativen Performance befinden sich in einem Raum eines Museums im Jahr 2066, wo sich unter dem Titel Recall 1.6 eine kleine Ausstellung der Vergangenheit, dem Jahr 2016 widmet. Kein Element in dem schlichten schwarzen Raum antizipiert in irgend einer Form die Gegenwart des Jahres 2066. Alles dagegen dokumentiert in Form von Videos, Sound, Bildern, künstlerischen Positionen und kurzen performativen Elementen, die Gegenwart des Jahres 2016. Dabei werden Aspekte und Positionen von hoher gesellschaftlicher Relevanz aufgegriffen.
Die Entscheidung, entgegen dem Festivalthema 2066 kein Bild der Zukunft zu entwerfern, statt dessen aber die Festivalbesucher aufzufordern, Zukunft selbst zu denken und einen Diskurs darüber anzuregen, ob und wie die Themen der Gegenwart in die Zukunft entwickelt werden könnten, beruht auf folgenden Überlegungen:
In einer sich technisch und gesellschaftlich rasant verändernden Welt, ist eine fundierte bzw. seriöse Prognose dazu, wie sich Gesellschaften und das Leben in ihnen in 50 Jahren, also dem Jahr 2066 (Thema des Theaterfestivals) darstellen werden, nicht möglich.
Der Versuch des Entwurfs eines konkreten Bildes dieser nahen und gleichzeitig, gemessen an der Geschwindigkeit techischer und gesellschaftlicher Entwicklungen fernen Zukunft, mündet fast unweigerlich in Science Fiction bzw. mit hoher Wahrscheinlichkeit falschen, wie auch immer gearteten Utopien oder Dystopien.
Eine von Wahrheitsanspruch und reiner Spekulation abrückende, ernsthaft fragende, künstlerische Annäherung an das Thema Zukunft, kann aber zum Beispiel durch eine wertungsfreie und sachliche Darstellung / Analyse der Gegenwart bzw. bestimmter Phänomene und Tendenzen in ihr, erfolgen. Denn einigen davon, sicher nicht allen, ist im Hier und Jetzt der Keim dessen, was in der Zukunft daraus erwächst, inhärent. Die Frage, von welcher Relevanz gegenwärtige technische und gesellschaftliche Tendenzen für die Zukunft sind bzw. die Vermutung, sie könnten überhaupt von Bedeutung (gewesen) sein, ergibt sich aus der zeitlichen Einordnung der Installation / Performance Recall 1.6., die sich, angesiedelt im Jahr 2066, retrospektiv mit ihnen befasst und sie in den Fokus rückt. Aus der Frage der Relevanz entwickelt sich als weitere Fragestellung die, welche Ausprägungen die o.g. Tendenzen in der Zukunft angenommen haben könnten und was sie aus der Perspektive des Jahres 2066 so wichtig erscheinen lässt, dass sie der Erwähnung in einem zeitlichen Rückblick wert sind.
Ohne ein konkretes Bild der Zukunft vor Augen zu haben, konfrontiert mit dem, was im retrospektiven Blick des Kommenden von Bedeutung scheint, bleibt dem Rezipienten nur, sich vor dem Hintergrund eigener Erfahrungen und eigenen Wissens mit den ihm angebotenen Themenbereichen auseinanderzusetzen und sie gedanklich in ihren möglichen Ausprägungsformen in die Zukunft zu entwickeln. So kann er ein eigenes Bild bzw. Szenario für das Jahr 2066 entwerfen, entscheiden, ob er dieses für positiv oder negativ befindet und seine persönliche Rolle im permanenten gesellschaftlichen Entwicklungsprozess reflektieren. Selbst permanent im Fokus einer Kamera und in den „Museumsraum“ projiziert, wird der Besucher zu einem Teil der Exponate und mag sich Gedanken dazu machen, ob es nun Relevanz oder Nicht-Relevanz seiner Zukunftsvison sein mögen, die ihm und den restlichen Artefakten aus der Sicht des Jahres 2066, im Rückblick einen unbestimmten Grad an Bedeutung verleihen.
Idee / Konzept / Video / Sound
Volker Hartmann-Langenfelder
Performance
Dorothea Eitel
Performance - Entwicklung
Lea Langenfelder, Volker Hartmann-Langenfelder, Dorothea Eitel
Text
Lea Langenfelder
Kostüm
Saskia Juliane Kummle
Eine beliebige Person im Galeriepublikum bekommt eine Handlungsanweisung - der Rest ist ein offener Prozess.
Die Bilder oben entstanden als Dokumentation der Performance im Uhland Atelier, Mannheim, wo es Nudeln ODER Soße gab, sowie einen kleinen, klar definierten Bereich, eine Insel im Raum, auf der man sich traf um durch den Tausch von Nudeln und Soße sein Essen zu komplettieren und gemeinsam zu essen.
Die Handlungsanweisung
Finden Sie jemanden, der Sie heute nicht ins Uhland Atelier begleitet hat.
Gehen Sie gemeinsam zur schwarzen Insel und holen Sie sich jeweils Nudeln ODER Soße.
Geben Sie diese Karte weiter.
Gehen Sie gemeinsam auf die weiße Insel.
Essen Sie.
Eine kleine Audioinstallation anlässlich der Fotoausstellung "Through My Eyes" von Aderemi Adegbite im Community Art Center Mannheim. Parallel zu Adegbites visuellen Eindrücken der Mannheimer Neckarstadt, widmete sich die Installation auf abstrakte und minimalistische Weise dem Klangraum dieses Stadtteils.
Etwas passiert - Wasser tropft, löst Klänge aus, mal harmonisch, mal dissonant. Flüchtige Projektionen scheinen wie ein Seismograph die Erschütterungen der auf die Oberfläche des flachen Wasserbeckens aufschlagenden Tropfen wider zu spiegeln. Und irgendwann, wenn der letzte Wassertropfen gefallen ist, herrscht Stille.
Geschlossenes System I scheint extrem einfach und minimalistisch. Gleichzeitig ist es - nicht nur technisch - ein hoch komplexes, sich permanent änderndes System, das die Gedanken schnell weg vom Thema endlicher Ressourcen und ihrer ungleichen Verteilung, hin, zu Themen führt, die unseren Alltag bestimmen: Zeit, Beziehungen innerhalb sozialer Systeme, Kommunikation etc..
Die Installation wurde während einer einwöchigen Residenz im Kiosk des zeitraumexit, Mannheim erarbeitet, wobei der Raum thematisch in die Arbeit mit einbezogen wurde und gleichzeitig die archetektonischen Gegebenheiten des Raumes die Form der Installation mitbestimmten.
2-Kanal Audio, 1-Kanal Video, Maße 5 x 1 Meter
Konzept
Hartmann-Langenfelder
Realisierung
extt.xett (Hartmann-Langenfelder, Huth)
My Father's Gun, 2015 beim Pixelpoint Media Art Festival (Nova Gorica, Slovenien / Gorizia, Italien).
Eine Sammlung musikalischer Bausteine und kurzer, meist computergenerierter, Duchamps Idee des Erratum Musical folgender Zufallskompositionen. Einzelne musikalische Fragmente und Elemente sind lose in abgeschlossenen Werken zusammengefasst, in denen sie wiederum auf Zufallsbasis abgespielt werden können. Schnittstelle zwischen Klang und Ausgabesystem sind zum einen grafische Codes, die vom Publikum mit Mobiltelefonen eingelesen und zum Klingen gebracht werden können, zum anderen Tabletcomputer, die der Interaktion des Publikums mit dem einzelnen Werk dienen. Ganz in Duchamps Sinne wird so der "Virtuose" überflüssig, das Publikum zum Interpreten und der Künstler zum Publikum, zum Beobachter.
BEEP! ist ein musikalischer Grundbaustein, bestehend aus dem zufälligen Systemton des Mobilgerätes, mit dem ein grafischer QR-Code eingelesen wird bzw. der Stille oder Pause, die entsteht, sollten Systemtöne beim einlesenden Mobilgerät deaktiviert sein.
BEEP! ist ein "soziologisches Experiment", im Moment der "Aufführung" durch den / die Betrachter der kleinste gemeinsame Nenner bzw. Grundlage, auf der die Aufführenden in Interaktion und Kommunikation treten, sich organisieren können – oder eben nicht.
Im musikalischen Sinne bezieht sich BEEP! auf Marcel Duchamps Werke Erratum Musica und La Mariée mise à nue par ses célibataires même aus den Jahren 1913 – 1915.
Druck auf Forexplatte, 120 x 120 cm.
Hier, wie auch auch bei der Version für Ensemble, steht neben der Kommunikation zwischen den Ausführenden, ein eher medienkritische Ansatz im Fokus der Performance.
Uraufführung im März 2016, Augsburg.
Version in Bearbeitung von Valentin Schaff und Volker Hartmann-Langenfelder. Uraufführung am 29. Oktober 2016, Mannheim, unter musikalischer Leitung von Valentin Schaff.
Die interaktive / partizipative Audioinstallation VG0114 bezieht sich im musikalischen Sinne auf Marcel Duchamps Werke Erratum Musical und La Mariée mise à nue par ses célibataires même aus den Jahren 1913 – 1915. Außerdem auf Luigi Russolos Manifest L'arte dei rumori, ebenfalls aus dem Jahr 1913, sowie Cages Reunion aus dem Jahr 1968.
Entsprechend dem Erratum Musical wurden fünfundzwanzig Töne und zwei Geräusche auf Zettel notiert, per Zufall aus einem Beutel gezogen, dann jedoch nicht auf einem Notenblatt linear angeordnet, sondern in einem Koordinatensystem in drei Blöcken zu je neun Noten verteilt. Auf diese Weise entstand eine abstrakte grafische Partitur, die auf drei Tabletcomputer verteilt und mit entsprechenden Pianoklängen / Geräuschen hinterlegt, vom Publikum in jeder beliebigen Richtung und Reihenfolge direkt gespielt werden kann.
Einigen der Pianosamples wurden in zufälligen Zeitabständen konkrete oder synthethische Geräusche bzw. Sprachsamples hinzugefügt, die das anfänglich mehr oder weniger harmonisch erscheinende Ergebnis der gespielten Partitur auf unberechenbare Weise "stören".
VG0114 ist auch ein „soziologisches Experiment“ und spürt der Frage nach, ob und wie Besucher auf die gegebenen Möglichkeiten hin in (organisierte) Kommunikation treten bzw. wie mit schwer berechen- und nachvollziehbaren "Störfaktoren" in der Kommunikation verfahren wird.
A/V Installation, internetbasierend, interaktiv, partizipativ.
VG0214 besteht aus 27 schwarzen Quadraten, angeordnet in drei Feldern zu je 3x3 Quadraten, die innerhalb eines Standard-Browserfensters im Fullscreenmodus, auf einem Standard-Computerbildschirm angezeigt werden.
Die Quadrate sind in beliebiger Reihenfolge anklickbar und mit unterschiedlichen Klängen / Geräuschen hinterlegt.
Eine Stunde nach einem zeitlich festgelegten Ausstellungsbeginn bzw. erstmaligen Aufruf des zugrunde liegenden html-Dokuments, lädt sich das Dokument im Abstand von 15 Minuten selbständig neu und zeigt, sollten sich Quellsounds oder –grafiken geändert haben, die neuen Quelldaten an.
Neue Quelldaten ergeben sich dadurch, dass für die Dauer einer Ausstellung andere Künstler dazu eingeladen sind, mit den vorhandenen Klängen, Geräuschen und Grafiken in einen künstlerischen Dialog zu treten, sie teilweise oder auch ganz mit eigenem Material zu ersetzen.
VG0214 bezieht sich im musikalischen Sinne auf Marcel Duchamps Werke Erratum Musical und La Mariée mise à nue par ses célibataires même aus den Jahren 1913 – 1915, auf Luigi Russolos Manifest L'arte dei rumori aus dem Jahr 1913 und ist dabei eine kleine Reminiszenz an John Cages Reunion aus dem Jahr 1968.
Klang und Geräusch als musikalisches Grundmaterial gleichwertig behandelnd, werden entsprechend dem Erratum Musical siebenundzwanzig Klänge / Geräusche auf Zettel notiert, per Zufall aus einem Beutel gezogen, dann jedoch nicht auf einem Notenblatt linear angeordnet, sondern in einem Koordinatensystem in drei Blöcken zu je neun Klang- bzw. Geräuschquellen verteilt. Auf diese Weise entsteht eine abstrakte grafische Partitur, die vom Publikum in jeder beliebigen Richtung und Reihenfolge direkt gespielt werden kann und eine grundlegende Idee Duchamps zu seinem Werk La Mariée mise à nue par ses célibataires même auf den sicherlich wichtigsten Zufallsfaktor in der Ausführung eines musikalischen Werkes reduziert – den Mensch, der im Gegensatz zu programmierten und lediglich Pseudozufälle generierenden Algorithmen, aus den gegebenen Voraussetzungen tatsächlich eine nicht vorhersehbare, nahezu unendliche und kaum wiederholbare Anzahl an klanglichen Kombinationen und Ergebnissen erzielen kann.
Auf inhaltlicher Ebene geht VG0214 unter anderem der Frage nach, wie Menschen mit einer gegebenen Grundlage umgehen bzw. über sie miteinander in Kommunikation treten. VG0214 ist darüber hinaus auch ein Spiel mit der Semantik. Wie zuverlässig sind Bedeutung und Inhalt der Zeichen? Wie zuverlässig und dauerhaft sind die unterschiedlichsten Einflüssen unterliegenden Grundlagen von Kommunikation?
Dank an Frank Rossi (Code)!
Klang . Spoken Word . Improvisation
Lyrik klingt anders //STOPP// artig
spiel mit //STOPP// den worten //STOPP// sei weg
/STOPP// und komm an zwischendrin //STOPP//
was ist //Stopp// ankommen?
Inspiriert vom Mannheimer Hafen und schweifenden Gedanken am Kanal.
Paula Franke spricht Texte von Elisa Weinkötz.
Klang: Hartmann-Langenfelder.
Haven bei Bandcamp.
A/V Installation, interaktiv
Vers. 1.: 2-Kanal Audio, 3-Kanal Video.
Vers. 2.: 2-Kanal Audio, 1-Kanal Video.
Wahrnehmung, Wahrnehmungsverarbeitung und Wiedergabe in Endlosschleife. Triangle ist eine abstrakte Nachbildung menschlicher Wahrnehmungsprozesse. Die Audioinstallation greift Alvin Luciers Performance I am sitting in a room auf, erweitert diese jedoch um eine inhaltliche und eine visuelle Ebene und geht so der Frage nach, welche Erwartung verstanden zu werden, man an ein selbstreflexives und einer Unzahl von Umgebungseinflüssen ausgesetztes System stellen darf.
Konzept
Volker Hartmann-Langenfelder
Umsetzung
extt.xett (Hartmann-Langenfelder, Huth)
Klang . Video . Performance
Ein Experiment, bei dem die Durchführenden Teil des Versuchsaufbaus und gleichzeitig Beobachter sind, die R ückschlüsse aus ihrem Tun ziehen und diese dann direkt wieder in es einfließen lassen.
Ein Experiment, ausgehend von der Annahme, dass Leere bzw. das Nichts nicht existiert. Zumindest nicht im Sinne Aristoteles' Horror Vacui, sondern eher im Sinne des neuzeitlichen Nihil Privativum, das Nichts und Leere als spezifische Abwesenheit von etwas bezeichnet.
Ein Experiment, das den in seine ihm vorgebenen Strukturen eingebundenen Menschen als gewichtigen Teil des Versuchsaufbaus sieht und gleichzeitig zu erforschen sucht, wie, aus was und durch wen, in welchen Zusammenhängen eben diese Strukturen geschaffen werden. Und ob der Mensch einen entscheidenden Einfluss auf die Struktur, deren Quelle bzw. Strukturgeber nehmen kann und will.
Ein Experiment, auf der Basis von akustischem Rauschen und weißem Licht.
Performance / Tanz
Christelle Quedeville
Eine Sammlung einiger kurzer Klangcollagen.
Am Anfang dieses Projekts stand die Frage, wie und ob Imitationen als solche erkannt werden. Wie weit geht die durchschnittliche Bereitschaft Imitation als Eigenständiges anzuerkennen und danach wiederum zum Anlass zur Imitation zu nehmen.
Imitation ist allgegenwärtig, in vielerlei Form auch gewollt und erwünscht. Imitation ist ein Schritt nach vorne und gleichzeitig zeitweiliges Verharren in Möglichkeiten - so lange, bis das Original in (be)greifbare Nähe rückt. Imitation funktioniert von unten nach oben. Leben ist Imitation und Imitation ist Leben.
Die einzelnen Imitationen enthalten zahlreiche Reminiszenzen an die Pioniere der - generell gesprochen - experimentellen Musik. Verweise und Zitate auf bzw. von Künstlern wie Schaeffer, Grossi, Oram, Hiller, Cage, um nur einige zu nennen. Insofern Text in Form von Fragmenten aus unterschiedlichen Quellen Verwendung findet, sind auch die Anleihen bei Dada und Fluxus durchaus beabsichtigt.
Imitation und Mimesis bei Bandcamp.
Klangcollage 676_sek._liebe
Im Jahr 2009 war Linz, Österreich europäische Kulturhauptstadt, was neben dem offiziellen Programm auch einiges an interessanten Side-Projekten mit sich brachte. Radiospotting war eines davon. Die Projektinitiatoren hatten sich zum Ziel gesetzt, österreichische Autoren zu bestimmten Punkten der Stadt eine Geschichte schreiben zu lassen und diese dann von internationalen Klangkünstlern vertonen zu lassen. An jedem Punkt der Stadt, zu dem es eine Geschichte gab, wurde ein räumlich begrenzter Radiosender installiert, der dann die entsprechende Vertonung der Geschichte im Loop über den Zeitraum einiger Wochen abspielte. Ausgestattet mit einem speziellen Stadtplan, der alle Geschichten zu allen Orten enthielt und einem kleinen Radio, das auf die gemeinsame Frequenz der einzelnen Radiosender eingestellt war, konnte man sich nun auf eine akustische Reise durch Linz begeben.
Nachfolgend ein Ausschnitt aus der Originalbeschreibung meiner Klangcollage, die ich für dieses wunderbare Projekt erstellen durfte:
Das Stück 676_sek._liebe ist eine akustische Interpretation des Textes Liebe, der österreichischen Autorin und Regisseurin Johanna Tschautscher.
Da dieser Text im Rahmen des 2009 in Linz, Österreich angesiedelten Kunstprojekts radiospotting entstand und durch eine markante Örtlichkeit der Stadt – eine Stahlskulptur des spanischen Künstlers Amadeo Gabino am Ufer der Donau – inspiriert wurde, basieren alle Sounds des Stückes auf Originalgeräuschen, die bei Field Recordings vor Ort aufgenommen wurden. Dadurch, dass der Ort als Inspirationsquelle für den Text diente, der Text als Inspiration zur akustischen Interpretation desselben und die akustische Interpretation sich wiederum des Ortes – des Ausgangspunktes – bedient, schließt sich ein Kreis zu einem in sich geschlossenen System. Auch die Liebe, so der Titel von Johanna Tschautschers Text, wird gerne als ein in sich geschlossenes System gesehen, was sie jedoch, wie eine der Interpretationsmöglichkeiten des Textes Liebe verdeutlicht, mitnichten auch tatsächlich ist.
Der als Dialog angelegte, stark an ein Drehbuch erinnernde Text präsentiert mit den Liebenden Elisa und Tobby, die sich nach langer Zeit, in der sie sich nicht gesehen haben, an einem Ort aus offensichtlich glücklicheren Tagen – der Stahlskulptur – treffen eben nicht zwei Menschen, die in einem in sich geschlossenen System ihrer Liebe schon fast zu einer Einheit, einem Protagonisten verschmelzen. Statt dessen sieht man sich mit einem Protagonisten und einem Antagonisten konfrontiert, die in ihren Haltungen letztendlich erstarrt, leidenschaftlich aneinander vorbeireden. Dem Außenstehenden bleibt ohne Kenntnis der Vorgeschichte lediglich ein temporärer Ausschnitt, den er bei der Beobachtung der beiden in ihrem Ringen um gegenseitiges Verständnis, um Loslösung und Erlösung bewerten, interpretieren kann – aufgrund von und eventuell auch im Rückschluss auf die eigene Erfahrung in Fragen der Liebe.
Zur Umsetzung der akustischen Interpretation
Neben den in Linz, bei der Stahlskulptur an der Donau aufgenommenen Geräuschen, einem Soundschnipsel-Fundstück aus dem Internet, das auf den Standort der Skulptur beim Linzer Brucknerhaus verweist und den gesprochenen - oder eher geflüsterten - Fragmenten aus Johanna Tschautschers Text fanden bei der akustischen Umsetzung keinerlei Instrumente Verwendung.
Die Geräusche wurden geschnitten, teilweise geloopt, sowie mit digitalen Filtern und Effekten weiter bearbeitet und verfremdet. Die Auswahl der Filter und Effekte erfolgte zufällig. Der Grund für die zufällige Auswahl der Bearbeitungs- und Verfremdungsmethoden ist darin zu sehen, dass Filtern und Effekten bestimmte symbolische Bedeutungen zukommen – nämlich äußere Einflüsse auf die in der Geschichte handelnden. Es sind diese zufälligen äußeren Einflüsse in der dem Außenstehenden unbekannten Vorgeschichte von Elisa und Tobby, die die beiden in dem zeitlichen Ausschnitt, in dem man sie in der Geschichte erlebt, eben so handeln und argumentieren lassen, wie sie es tun. Frühe und frühere Einflüsse, die Reaktionen, Erwartungshaltungen, Sichtweisen usw. bestimmen.
Fast ebenso zufällig wie die frühen und zufälligen externen Einflüsse, die das sichtbare Geschehen in Johanna Tschautschers Text beeinflussen, ist das Arrangement des Stückes angelegt. Ein Spiegelbild des Textes, mit Stimmungen, Störungen, Sprüngen. Wie als Leser des Textes, muss man sich auch als Hörer des Stückes an die Dechiffrierung des Gehörten wagen, auf die Suche nach dem Subtext.
Einzig der zeitliche Ablauf des Stückes ist strukturiert. Dazu wurde der Text in ein zeitliches Raster übertragen, dieses in ein einfaches grafisches Schema, dem dann wiederum bestimmte Grundthemen (Elisa und Tobby) zugewiesen wurden. Die Sounds für die Grundthemen entstanden auf ebenso zufälliger Basis, wie alle anderen Töne des Stücks und wurden dem grafischen Schema ebenfalls per Zufall zugewiesen. [...]
artig | artig (Klang, Video, Performance)
alle gedanken gedacht
alles gesagt
alles aufgeschrieben
die träume in einer endlosschleife
immer artig gewesen
zugehört und zugeschaut
fleißig mauern hochgezogen
türen und fenster
vergessen
im kreis gerannt
lange anlauf genommen
und dann hoch
die glatte wand
ans licht
knie und arme zerschunden
den kopf blutig gestoßen
die aussicht
so weit das auge reicht
auf gipfeln der ignoranz
festungen
türlos
fensterlos
(Aus dem Intro zu artig | artig)
Eine Arbeit, die auf den Klängen laufenden Wassers aufbaut. Thematisch eine Weiterentwicklung der Motive aus Repetition, der vorangegangenen Arbeit.
Hier ein kurzer Auszug aus der Originalbeschreibung des Projekts von 2009:
Wasser ist still, macht von sich aus kein Geräusch, klingt nicht, rauscht nicht, plätschert nicht. Erst eine äußere Form, durch die das Wasser auf die eine oder andere Weise gepresst wird, verleiht ihm seine unterschiedlichen (und doch so typischen) Klänge.
Wenn Heraklit mit seinem Panta Rhei vom steten Werden spricht, und Joseph von Eichendorff ein Lied in allen Dingen sieht, sprechen beide in großem zeitlichem Abstand vielleicht auch von etwas, dem [...] mit seinen Klangforschungen nachspürt: den grundsätzlichen Möglichkeiten, die allem und allen innewohnen - und den Möglichkeiten der Möglichkeiten.
Anhand seiner von absolut identischen Klangwellen ausgehenden Geräusche vollzieht [...] persönliches Werden nach, und stellt DEM, andere Möglichkeiten, anderes Werden gegenüber. Dass es gerade Wasser, Symbol des Lebens und Werdens ist, das den "Urstoff" für solche Klangexperimente darstellt, mag wenig überraschen....
artig | artig wurde unter anderem beim Avantgardefestival Schiphorst aufgeführt.
AV Installation
heraklit auf null und eins / stetes werden / ständige veränderung / alles im fluss / und doch bleibt alles gleich / ... / scheinveränderung im digitalen loop
Heraklit konnte sich bei der Formulierung seiner Gedanken noch nicht vorstellen, dass der Fluss der Dinge, ständiges Werden und immer währende Veränderung gestopt werden könnten. Heraklit kannte keine Loops - keine Endlosschleifen. Die Digitalisierung, die Übersetzung der Welt in Null und Eins machte es erst möglich, Prozesse des alltäglichen Lebens, der Arbeitswelt etc. auf eine Art "einzufrieren" die uns zwingt, uns einem ständig wiederkehrenden, ausschnitthaft verkürzen Rhytmus zu unterwerfen und somit die Möglichkeit echter Veränderung zu verlieren. Ein Ausstieg aus der weit fortgeschrittenen und auf breiter Ebene akzeptierten Digitalisierung der Welt scheint unmöglich. Eine Veränderung innerhalb Null und Eins bringt lediglich neue Loops hervor.
Repetition startete im Jahr 2008 als eine Art klangliches Skizzenbuch und markierte mit den aus Wasser generierten Klängen meinen Einstieg in die experimentelle Musik. Bedingt durch die Arbeitsweise mit kurzen Loops ergab sich schnell eine thematische Ausrichtung des Projekts, hin zu der Frage nach der Auswirkung permanenter Wiederholung auf die Wahrnehmung.
Ab Anfang 2009 ergänzt um die visuelle Ebene mündete das Projekt in einer Audio-/Videoinstallation, basierend auf Heraklits Phanta Rhei und in einer Form präsentiert, die an einen leicht durcheinandergeratenen Triptychon erinnerte.
Repetition erlebte seine Premiere bei einer Ausstellung in der Shedhalle, Tübingen, im Rahmen des Medienfestivals plattform: #7.