Unterwerfendes Design bringt [...] Räume und Kontexte hervor, die die Handlungsmöglichkeiten ihrer Benutzer nicht – oder nur in einem vorgegebenen Rahmen – erweitern. Unterwerfendes Design bestätigt bestehende Herrschafts- und Machtverhälnisse, indem es diese funktional und ästhetisch manifestiert. (Friedrich von Borries, Weltentwerfen)
"In Form einer partizipativen Raum-/Klanginstallation befasst sich das Mannheimer Künstlerduo extt.xett - Volker Hartmann-Langenfelder (Konzept, Umsetzung) und Florian Huth (Komposition, Programmierung) - auf Einladung durch das COMMUNITYartCENTERmannheim mit Fragen der Planung, Ordnung und Nutzung öffentlicher Räume. Im Zentrum ihrer Arbeit steht mit dem "Neumarkt" ein zentraler Platz im Mannheimer Stadtteil Neckarstadt-West, den sie in seiner aktuellen Erscheinungs- und Nutzungsform in Raum und Klang übersetzen. Die dadurch entstehende abstrakt-künstlerische Form wird sofort wieder aufgebrochen, indem die Arbeit der Bevölkerung des Stadtteils zur weiteren Bearbeitung und Veränderung zur Verfügung gestellt wird.
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Die zentrale Frage des Künstlerduos beschäftigt sich also unter anderem damit, ob es die ideale, von "außen" geplante und umgesetzte Ortsnutzung bzw. -struktur überhaupt gibt, oder ob sich ein öffentlicher Raum nicht vielmehr von selbst organisch entwickeln könnte, abhängig davon, wer ihn gerade nutzt und unabhängig von ästhetischen Idealen.
Dabei stoßen die Künstler natürlich auch auf die Frage inwiefern sie selbst mit Kunst im politisch-sozialen Kontext etwas bewegen können. Wann können sie im sozialen Raum mit einem rein abstrakten Konstrukt arbeiten und wann müssen sie es öffnen, sich von ihrer persönlichen Idee befreien und „nur“ noch ein veränder-/verhandelbares Grundgerüst (Framework) liefern, das einen Anfang markieren kann, aber den Entwicklungsprozess offen lässt.
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Vor diesem Hintergrund sollen u.a. während der kompletten Austellugsdauer von Stadtteilbewohnern und -besuchern Ideen und Vorschläge zu einer eventuell veränderten Gestaltung und Nutzung des Neumarkt gesammelt werden." (Text: COMMUNITYartCENTERmannheim)
Im Vorfeld der Ausstellung konnten im Rahmen einer einfachen Umfrage Ideen zu Neumarkt und öffentlichem Raum geäußert werden. Die Ergebnisse der Umfrage wurden an die Mannheimer Gesellschaft für Stadtentwicklung weitergeleitet und dort in die weiteren Überlegungen zur Entwicklung des Quartiers mit einbezogen.
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Das Kunstprojekt bricht die klassische Struktur der Darstellung von Kunst und deren Rezeption auf, indem es den öffentlichen Raum und die Teilnahme der Rezipienten als Bestandteil der Installation definiert. (Der Mannheimer Morgen zu FrameWork I. Den ganzen Artikel finden sie hier: www.morgenweb.de/mannheimer-morgen_artikel,-neckarstadt-west-den-neumarkt-gestalten-_arid,1234464.html)
Ein Projekt von extt.xett (Hartmann-Langenfelder, Huth)
Konzept
Hartmann-Langenfelder
Komposition, Programmierung
Huth
Umfrage / Interviews im öffentlichen Raum
Anne-Marie Geisthardt
Umsetzung
Hartmann-Langenfelder, Huth
Vernissage
16. März 2018, COMMUNITYartCENTERmannheim
Finissage
22. April 2018, COMMUNITYartCENTERmannheim
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